Michael Schrey hat den anvisierten Klassensieg beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring knapp verpasst. Zusammen mit seinen Teamgefährten Gabriele Piana, Michael Fischer und Stefan Landmann belegte der zweifache Meister der Nürburgring Langstrecken-Serie den zweiten Platz in der SP10 Kategorie. Dabei bestimmte das Fahrerquartett das Geschehen an der Spitze, eine Regeländerung in Folge eines zwischenzeitlich eingetretenen Rennabbruches verhinderte jedoch den zweiten GT4-Triumph in Serie.
„Unser Ziel war es natürlich den Vorjahressieg in der SP10 zu wiederholen. Wir waren ausgezeichnet unterwegs, lagen bis zur Nebelunterbrechung am Abend deutlich in Führung und waren auch von den Rundenzeiten her in unserer Klasse tonangebend. Leider hat uns die rote Flagge dann überhaupt nicht geholfen. Unser hart erkämpfter Vorsprung gegenüber der Konkurrenz war durch die Neutralisierung der Abstände auf einen Schlag wieder weg und gleichzeitig mussten wir nach dem Restart aufgrund der Beibehaltung der Boxenstandzeiten deutlich länger stoppen als unsere Konkurrenz. Dadurch war leider aus eigener Kraft der Klassensieg für uns in der verkürzten Rennzeit nicht mehr zu schaffen. Das ist extrem bitter, aber wir müssen es so hinnehmen. Leider gewinnt nicht immer das schnellste Auto, diese neue Regelung im Reglement ist dennoch fragwürdig“, bilanzierte Schrey nach dem Langstreckenklassiker.
Dabei schaute es lange nach einem perfekten Wochenende für den aktuellen Tabellenführer der ADAC GT4 Germany aus. Vom der dritten Position gestartet arbeitete sich Schrey mit dem BMW M4 GT4 direkt auf Platz zwei nach vorne. In der zweiten Rennrunde überholte er auch den später siegreichen Mercedes-AMG GT4 und übernahm das Zepter an der Spitze.
„Unser Hofor Racing by Bonk Motorsport Team hat trotz der schwierig einzuschätzenden Witterungsbedingungen mit den Regenreifen direkt die richtige Entscheidung getroffen. Als der Starkregen dann eingesetzt hatte, das Aquaplaning immer mehr wurde und der Gummi schon etwas nachließ, haben wir dann wegen der besseren Verdrängung noch einmal die Regenreifen nach ein paar Runden erneuert. Auch das war zu diesem Zeitpunkt die goldrichtige Entscheidung.“ Schrey spielte bei diesen schwierigen Bedingungen seine ganze Erfahrung aus und leistete sich auf der Strecke nicht den geringsten Fehler. Sowohl im Nassen als auch später im Trockenen konnte er gemeinsam mit seinen Teamkollegen den Vorsprung auf die Konkurrenz stetig ausbauen. Bis zum Zeitpunkt der Rennunterbrechung am Abend wegen aufkommender, dichter Nebelbänke lag der Abstand bei mehr als zwei Minuten.
Nach dem Restart, der erst nach einer 14,5 stündigen Pause erfolgen konnte, begann der Kampf um den Klassensieg von Neuem, allerdings mit stumpfen Waffen für Michael Schrey und seine Teamgefährten. Beim reglementbedingten, längeren Stopp verlor man drei Minuten gegenüber der direkten Konkurrenz und musste fortan sogar um einen Podiumsplatz zittern. Mit sehr viel Risiko gelang es dem Fahrerquartett sich bis zum Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge immerhin noch bis auf Platz zwei vorzuarbeiten. Trotz des Zeitverlustes von zwischenzeitlich drei Minuten fehlten ihnen im Ziel gerade einmal 42 Sekunden zum Klassensieger.
„Man erkennt daran noch einmal, wie stark wir unterwegs waren. Uns hat es aber leider vom Reglement her genauso hart getroffen, wie den zeitweise Gesamtführenden ROWE BMW M6 GT3 mit der Startnummer 1. Schade, dass wir unter dem Strich für unsere Leistung nur bedingt belohnt worden sind. Gabriele ist es in der letzten Runde noch gelungen, mit einem tollen Manöver am Porsche Cayman von Allied-Racing vorbeizugehen und Platz zwei sicherzustellen. Das hat uns natürlich trotz allem noch sehr gefreut“.
Am kommenden Wochenende geht es für Michael Schrey bereits weiter. Auf dem Red Bull Ring in Österreich stehen die Meisterschaftsläufe drei und vier der ADAC GT4 Germany auf dem Programm. Schrey und Piana werden nach dem Doppelsieg aus Oschersleben als Tabellenführer nach Spielberg reisen. „Die Vorfreude ist ausgesprochen groß und die Strecke kommt unserem BMW M4 GT4 auch einigermaßen entgegen. Wir werden wieder versuchen das Maximum herauszuholen und bestmöglich in beiden Rennen zu punkten.“