Michael Schrey hat sein großes Saisonziel erreicht und sich mit dem #2 H&R BMW M4 GT4 von Hofor Racing by Bonk Motorsport zum neuen Champion der ADAC GT4 Germany gekrönt. Gemeinsam mit seinem Teamgefährten Gabriele Piana zehrte der Rennfahrer aus Wallenhorst beim Saisonfinale auf dem Nürburgring vom Punktepolster aus den vergangenen fünf Veranstaltungen und sicherte sich nach einem dramatischen Finalwochenende den Titelgewinn in der Fahrerwertung. Für Schrey selbst war es der erste große Triumph seit seinem Doppelerfolg in der Nürburgring Langstrecken-Serie, die er 2016 und 2017 jeweils am Jahresende für sich entscheiden konnte.
„Heute geht wirklich ein ganz großer Traum für mich in Erfüllung. Drei Jahre lang haben wir versucht in der ADAC GT4 Germany ganz oben zu stehen, nun hat es tatsächlich mit dem Meistertitel geklappt. Ein toller und ganz spezieller Moment für mich aber auch für unser gesamtes Hofor Racing by Bonk Motorsport Team. Vielen Dank an alle, die diesen Triumph möglich gemacht haben“, strahlte Schrey, dem nach der Zieldurchfahrt seines Teamgefährten Gabriele Piana ein großer Stein vom Herzen fiel.
„Wir sind als Tabellenführer mit 21 Zählern Vorsprung an den Nürburgring angereist und wussten, dass es trotz unserer Meisterschaftsführung unheimlich eng werden wird. Denn bei diesen kalten Außentemperaturen haben wir mit unserem BMW M4 GT4 einfach einen deutlichen Nachteil gegenüber den übrigen Fabrikaten. Daher galt für uns an diesem Wochenende die Devise, den Vorsprung gegenüber dem zweitplatzierten Zakspeed Mercedes-AMG GT4 so gut es geht zu verteidigen und irgendwie ins Ziel zu retten. Es fällt nun eine ganz große Last von unseren Schultern ab, dass wir es wirklich geschafft haben.“
Der Druck, der auf Schrey und seinen Teamgefährten Piana lastete, sollte im Verlaufe des Finalwochenendes bis ins Unermessliche steigen. Grund hierfür war ein Ausfall im Samstagsrennen, der dafür sorgte, dass man nicht nur den ersten Matchball im Meisterschaftskampf vergab, sondern auch auf einen Schlag neun Punkte gegenüber dem Zakspeed Mercedes verlor. Auf Platz zwei liegend verpasste Schreys Teamkollege Piana bei der Einfahrt zum Pflichtboxenstopp zunächst den richtigen Standplatz und kollidierte anschließend unglücklich mit einem anderen Fahrzeug. „Das Rennen war für uns leider dadurch vorbei. Bis zu diesem Zeitpunkt lagen wir auf einem ungefährdeten zweiten Platz und hätten den Meistertitel vorzeitig perfekt machen können, da der Mercedes bereits in der Anfangsphase sehr viel Boden verloren hatte. So ist es ihm gelungen mit dem neunten Rang im ersten Lauf und unserem Null-Punkte-Ergebnis noch einmal deutlich aufzuholen.“
Doch auch die Aussichten für den letzten Saisonlauf am Sonntag waren alles andere als optimal. Durch den Zwischenfall am Vortag verhängte die Rennleitung eine Grid-Penalty gegen den #2 H&R BMW M4 GT4. Michael Schrey musste das Rennen dadurch von Startposition 14 aus in Angriff nehmen, wohingegen der Mercedes von Platz drei aus ins Rennen gehen konnte. „Trotz des Titelkampfes wusste ich, dass ich durch diese Konstellation am Start etwas riskieren musste. Ich bin sehr gut weggekommen und habe mich nach den ersten Kurven bereits auf Platz sechs einreihen können. Danach trocknete die Strecke Runde für Runde deutlich auf, was dazu geführt hat, dass wir aber auch der Zakspeed Mercedes mit unseren Regenreifen immer weiter zurückgefallen sind. Bei diesen wechselhaften Bedingungen haben wir im Nachhinein einfach beide die falsche Reifenwahl getroffen.“
So kämpften die Meisterschaftsanwärter chancenlos ganz am Ende des Feldes um die Plätze außerhalb der Punkteränge. Nach Ablauf der Renndistanz überquerten Schrey/Piana schließlich auf Rang 20 die Ziellinie, eine Position hinter dem Zakspeed Mercedes. In der Gesamtwertung verteidigte das BMW-Duo damit den Vorsprung von 12 Zählern erfolgreich und sicherte sich den Gewinn der Meisterschaft.
„Ich denke, dass wir den Titel mit unseren fünf Saisonsiegen sowie den weiteren Podiumserfolgen absolut verdient haben, auch wenn es am Ende noch einmal sehr spannend geworden ist. Unter dem Strich ist es auch Balsam für unsere Seele, nachdem wir im Vorjahr durch eine nachträgliche Entscheidung am grünen Tisch die Meisterschaft wieder hergeben mussten und Vizemeister wurden. Diese hier nimmt uns keiner mehr aus den Händen.“